Jörg Pablo Keller
Mit familiären Wurzeln vom Baskenland bis ins entfernte Kärnten kam ich 1968 in Madrid zur Welt – gerade noch rechtzeitig, um die ersten paar Mondlandungen am TV mitzuerleben. Das muss wohl eine bleibende Faszination für Heldengeschichten und alles «bisher Unmögliche» in mir geweckt haben. Nur so schaffte ich es trotz wenig schmeichelnder Schulnoten an die HSG, wo ich hingegen mit deutlich mehr Einsatz und viel Unterstützung durch innig verbundene Freunde, die mir bis heute geblieben sind, einen ganz passablen Abschluss schaffte. Es folgten erste Berufsjahre in Grossbetrieben und schliesslich der Wechsel ins Familienunternehmen, wo wir für die mannigfaltigen Verschleissprobleme der Auto-Presswerke immer wieder neue Lösungen fanden. Zunächst in Deutschland und Europa, etwas später dann auch in Asien und Nordamerika. Nach 12 sehr intensiven Jahren veräusserten wir schliesslich unser kleines und ebenso stolzes Unternehmen an den weltweit führenden Werkzeugbeschichter. Es passte ganz gut, denn: Sie waren die Grössten und wir die Besten. Für mich war es der vielleicht klügste Entscheid… und zugleich der schmerzlichste in meinem Berufsleben.
Seither konnte ich – zurück in St. Gallen – eine Studie über meinen vorherigen Berufsalltag verfassen: «zu besonderen Aspekten von familiär geführten Industrieunternehmen». Es folgten Engagements bis nach Südostasien, wo ich etwa als Geschäftsführer mit 400 Technikern Maschinen und Instrumente aus der ganzen Welt vermarkten, verkaufen und instand halten konnte. Erneut zurück in der Ostschweiz fokussiere ich mich auf besondere Fragestellungen, wo es für Unternehmen und Führungskräfte gilt, besonders anspruchsvolle Wegstrecken zu meistern. Es sind mitunter verzwickte Aufgaben, bei denen weder Schulwissen noch Erfahrung die definitive Lösung bringen, – sondern eher ein Gemisch aus menschlichem Gespür, Taktik und den Blick für das Wesentliche.